Das Verfahren des copy–and-paste bezeichnet in der digitalen Textverarbeitung ein rein mechanisch automatisiertes Einsetzen von beliebig umfangreichen Textstücken, das in die Arbeitsschritte des Markierens, Kopierens und Einsetzens unterteilt ist. Es hängt vom Format der Textvorlage ab, ob und wie Steuerungszeichen ignoriert werden können oder mit kopiert werden und wie authentisch ein Text kopiert werden kann.
Die Anwendung der Technik des copy–and-paste ist beispielweise geeignet für längere Zitate aus der Primärliteratur, die in eigenständigen Arbeiten besprochen und untersucht werden sollen und etwa in elektronischen Volltextdatenbanken zur Verfügung stehen. Auch nach der Übertragung sollten kopierte Textpassagen auf Fehler durchgesehen und aus kritischen Textausgaben gegengelesen werden; auch werden sie als Zitate markiert.
Obwohl copy–and-paste lediglich dem analogen manuellen, also handschriftlichen Abschreiben von Textpassagen entspricht, welches im Mittelalter in Klöstern zur Lebensaufgabe von Mönchen gehörte, um Bücher und Texte zu kopieren, haftet heute dieser Verfahrensweise fälschlicherweise der Verdacht der wissenschaftlichen Unredlichkeit an. Grund dafür ist dagegen lediglich die mangelnd sorgfältige Zitierweise und sind fehlende Hinweise auf die Urheberschaft kopierter wortgenauer Textpassagen. Auch ist der Aufwand digitalen Kopierens im Verhältnis zu manuellem ungleich geringer, große Textmengen können im Nu in neue Textkontexte eingefügt werden. Mit copy–and-paste wird daher jenseits der Funktionen der digitalen Textverarbeitsungsprogramme heute auch eine unreflektierte und uneigenständige Arbeitsweise bezeichnet.
siehe Primärliteratur / Textverarbeitung / Textverarbeitungsprogramm / Zitat